Komm und sieh!

Gemeinschaft der Seligpreisungen – seit 20 Jahren im Kapuzinerkloster

Quelle: https://poweredbykasi.ch/zug/2020-2728/ausgabe.pdf

Seit zwanzig Jahren bewohnt die Gemeinschaft der Seligpreisungen das Kapuzinerkloster in Zug,
doch die Jubiläumsfeier kann dieses Jahr nicht stattfinden. Dennoch öffnet ein Mitglied der
Gemeinschaft das Tor und bittet zu einem Rundgang herein.

Mitten in der Stadt kannst du von der Zeughausgasse aus eine alte, ziegelgedeckte Treppe hochsteigen. 50 Stufen führen auf einen kleinen gepflasterten Platz, der zum Verweilen einlädt. Er grenzt an die Mauer eines Friedhofs mit den Gräbern der Kapuziner. Sie lebten und wirkten hier während vier Jahrhunderten. Eine Treppe führt zu einer grossen Tür: Trete ein in die Kirche, dem Herzstück des Klosters – herausgeputzt und sanft renoviert zum Jubiläum! Eine schöne Geste der Bürgergemeinde, der das Kloster gehört.
Vor 20 Jahren vertrauten die Zuger Bürger der Gemeinschaft der Seligpreisungen das Kapuzinerkloster an. Weihbischof Martin Gächter sagte damals: «Nun liegt es an euch, … mit eurem christlichen Zeugnis die alte Tradition des Kapuzinerklosters auf neue Weise, mit euren Begabungen weiterzuführen.»
Die Gemeinschaft der Seligpreisungen ist eine sogenannte kirchliche Familie des geweihten Lebens bestehend aus drei Zweigen:
geweihte Schwestern, geweihte Brüder und Laien. Vor 47 Jahren in Frankreich entstanden, sind wir zu einem gemeinschaftlichen
Leben, zum Gebet und zur Mission berufen. In Zug war es zunächst eine kleine Gruppe, die sich behutsam einarbeitete. Heute sorgen sich 17 Gemeinschaftsleute um einen guten Ablauf der Dienste und Apostolate sowie die Pflege von Haus und Garten.

PLATZ FÜR LAIENMITGLIEDER UND GÄSTE
Gehen wir nun durch die Kirche und betreten den hinteren Chor. Ein Raum der Stille, meist benützt für das Stundengebet oder zur Anbetung. Einige Schritte führen uns in den Garten. Vor 20 Jahren wurde in der Mitte der Wiese ein Kirschbaum gepflanzt. Ich erinnere mich gut, wie klein er war, gestützt mit einem Pfahl. Heute ist er zu einem stattlichen Baum herangewachsen, der Früchte trägt und Schatten spendet. In einer Ecke des Gartens wurde eine Marienecke errichtet mit einem Schindeldach, das mit Rosen ganz überwachsen ist.
Seit einem Umbau bieten kleine Wohnungen im rosa Haus Platz für Laienmitglieder und Gäste. Der Begegnungsraum unter dem Dach wird vielseitig genutzt. All dies trägt dazu bei, dass Menschen das Kloster beleben und zur Ruhe kommen im Rhythmus von Gemeinschaftsleben und Gebet.

ALTE MAUERN MIT NEUEM LEBEN ERFÜLLT
Ein Glück ist es, dass sich bei den Jugendtreffen immer wieder junge Menschen engagieren. Die ersten nannten sich die «Gäissmättler». Sie ermutigen uns mit ihrem Elan. Es entstanden das Tramp for Jesus und das Adoray Zug. Ostertreffen, Familientage und
der Glaubenskurs sind Früchte, für die wir dankbar sind. Die alten Mauern des Klosters sind mit neuem Leben erfüllt!
Gerne hätten wir dieses Jahr das Jubiläum gefeiert. Nun hoffen wir, im nächsten Sommer – frei von Viren – viele Gäste begrüssenzu dürfen. Danke Gott und euch allen!

 

• MALI TSCHARLAND,
LAIENMITGLIED DER GEMEINSCHAFT

Geweihte Brüder und Schwestern sowie Laien bilden die Gemeinschaft der Seligpreisungen. Sie beleben das Kapuzinerkloster in Zug